kunst

kunst [Eine weiße Scheiße] // Yasmina Reza
Premiere: 27.04.2001, 21:00 Uhr, Irminenfreihof/Trier
Weitere Aufführungen: 27.04./04.05./05.05/06.05.2001


Die Autorin:
Yasmina Reza erhielt für die 1994 in Paris uraufgeführte Komödie „KUNST“ nicht nur den renommierten französischen Theaterpreis Prix Molière, das Stück der 1957 geborenen französischen Autorin fand auch beim Publikum eine überwältigende Resonanz.
Auf hintersinnige Weise dokumentiert sie, wie in Beziehungen ein unbedachter Satz in eine Katastrophe zu münden vermag, eine Bagatelle zum Torpedo wird.
Freundschaft und Liebe werden fast nie durch offenkundige Wichtigkeiten, sondern durch scheinbar Nebensächliches bestimmt.
Mit leichter Hand und ironischem Humor lotet die Autorin geschickt die wohlbehütete Banalität menschlicher Existenz aus und erzählt fast beiläufig von Selbsttäuschung und der Brüchigkeit scheinbar so sicherer Lebensläufe. Ein Stück, das den Nerv seiner Zeit getroffen hat.


Das Stück:
Eine Katastrophe wegen einer weißen Holzspanplatte…
Oder: Wie sieht sie aus, die so genannte unerträgliche Leichtigkeit des Seins der 90er Jahre?

Serge, Marc und Yvan sind drei Männer von heute in den besten Jahren. Ihre Freundschaft droht in die Brüche zu gehen, als Serge, zeitgeist-orientierter Arzt, geschieden, stolz seine neue Errungenschaft präsentiert: Ein monochrom weißes Ölgemälde im Wert von 200.000 Francs. Der Ingenieur Marc ist hell entsetzt über den Kauf und wittert hinter dieser Investition keine Kunstleidenschaft, sondern bestenfalls dekadentes Gehabe – und somit das Schlimmste, was einer Freundschaft passieren kann: Unehrlichkeit.
Er höhnt den stolzen Besitzer als Snob und Angeber. Dieser rächt sich, indem er dem Freund totale Ahnungslosigkeit bescheinigt. Enttäuscht voneinander suchen beide moralische Unterstützung bei Yvan, dem ewig Erfolglosen des Trios. Als opportunistischer Feigling bezichtigt, sitzt er bald zwischen allen Stühlen.
Während ein Kampf um persönliche Ideale entfacht und das leere Bild zum Auslöser absurdester Boshaftigkeiten wird, steuert die jahrzehntelange Freundschaft scheinbar unweigerlich einer Totalkatastrophe entgegen. Rituale werden außer Kraft gesetzt. Weltbilder geraten ins Wanken. Die Erschütterung ihrer Freundschaft lässt für die Männer auch ungekannte Risse im eigenen Leben erscheinen.


Das Ensemble:
Serge: Lisa Diekmann
Marc: Meike Elzer
Yvan: Corinna Mattner

Licht: Shila Kern, Tina Cieslik
Bühnenbild: Eike Bock, Jan-Christoph Krug
Layoutgestaltung: Eike Bock, Isabelle Jäger
Film- /Fotoaufnahmen: Eike Bock, Jan Kloevekorn

Regie/Produktion: Jan-Christoph Krug
Assistenz: Vanessa Thulliez


Die Fotos:
Eine Auswahl


Wir bedanken uns für die freundliche tatkräftige Unterstützung und Förderung bei:

  • Spedition Bayer für die Ausleihe von unglaublich vielen Europaletten
  • Familie Bosl, ohne die rein gar nichts geklappt hätte
  • Fachbereich Innenarchitektur und Kommunikationsdesign der Fachhochschule Trier, die uns unbemerkt den Weg freimachten