vorwort

Wenn ich mich heute an jenen Schwindel erregenden Sommer erinnere, jenen langweiligen, stumpfsinnigen, herrlichen, grauenvollen Sommer, so habe ich den Eindruck, dass ich damals mit größerer Hoffnung und größerem Begehren zu Mittag aß, an der Haut eines anderen roch, einen Gelbton bemerkte oder einfach nur dasaß – und dass ich mit größerem Vertrauen begehrte, mit größerer Hingabe hoffte.
Die Menschen, die ich liebte, waren Berühmtheiten, von Gerüchten und Sagen umwoben; die Orte, an denen ich mich mit ihnen aufhielt, Filmgelände und Monumente.
Zweifellos entspringt dies alles nicht wahren Erinnerungen, sondern ist das verderbliche Werk der Nostalgie, die die Vergangenheit verwischt, und zweifellos habe ich wie gewöhnlich alles übertrieben.

Michael Chabon